Farbfestigkeit von Leder
Die Farbfestigkeit bestimmt, welche mechanische Beanspruchung erforderlich ist, um die Farbe von der Oberfläche des Leders abzureiben. Dies wird geprüft, indem ein mit einem Gewicht beschwerter Wollfilz in einem Prüfgerät über das eingespannte Leder gerieben wird. Entsprechende Verfahren wurden entwickelt, um den strengen Vorschriften der Schuhindustrie und der Hersteller von Polsterledern für die Autoindustrie genügen. Bei Ledertaschen kommt es bei Boden, Kanten und Griffen zu Scheuerbelastungen, die zu einem Abrieb der Farbe führen können. Die Folgen sind besonders dann deutlich sichtbar, wenn das Leder nicht durchgefärbt ist und nach dem Abreiben der Farbschicht die helleren Fasern der Haut erscheinen. Durch eine Kombination von einer Fassfärbung mit einer nachträglichen Pigmentierung weisen heute eingesetzte Leder in der Regel eine sehr gute Farbfestigkeit auf. Vgl. auch Stichwort Abrieb
Bei einem durchgefärbten Leder wird auch eine Beanspruchung durch Abrieb zu einer weniger sichtbaren Veränderung führen. Wurde das Leder nur an der Oberfläche gefärbt, führen Kratzer oder ähnliche Beanspruchungen zu deutlich sichtbaren Spuren, da unter der Oberfläche die hellere Farbe des Leders sichtbar wird.
Ein anderer wichtiger Aspekt der Farbfestigkeit ist ein mögliches Abfärben. Dies ist bei Ledertaschen sehr wichtig, da sie oft auf heller Kleidung getragen werden. In der Regel erhalten Leder, die für Taschen oder Möbel eingesetzt werden, ein schützendes Finish.
Bei Vegetabilleder beruht der weiche, angenehme Griff oft auf einem höheren Fettgehalt und dem Verzicht auf eine schützende Deckzurichtung. Beim Kauf empfiehlt sich daher, die Tasche nachträglich mit einem Schutzspray zu behandeln.
Scheuerstelle an einem Aktenkoffer