Kantenverarbeitung von Ledertaschen
Für die Verbindung von Taschenteilen ergeben sich verschiedene Möglichkeiten.
1. Die Teile werden mit den Unterseiten aufeinandergelegt und an den Kanten vernäht. Die dann roh erscheinenden Kanten der Lederteile werden gefärbt und poliert. Um eine ausreichende Farbfestigkeit zu erzielen, müssen diese Vorgänge oft mehrfach wiederholt werden. Daher ist dieses Verfahren sehr aufwendig. Die Wahl der Kantenfarbe ermöglicht dekorative Effekte, wenn z.B. eine weiße Tasche an den Kanten schwarz oder rot gefärbt wird.
2. Die eingeschlagene Kante eines Teils wird auf die Oberseite eines anderen aufgenäht. Auch bei dieser Verarbeitung bleibt eine offene Kante, die vor dem Aufnähen verputzt oder eingeschlagen werden muss.
3. Die Teile werden eingeschlagen verarbeitet. Hierzu erfahren Sie mehr unter dem Stichwort „Einschlag“.
4. Die Teile werden in Verbindung mit einem Keder (Paspel) zusammengenäht. Der Keder dient sowohl Schutz der Naht wie auch zu Stabilisierung der Form Sie erfahren mehr zur Kantenverarbeitung unter dem Stichwort „Kedern“.
5. Die Teile werden mit der Oberseite aufeinandergelegt und vernäht. Die Tasche muss nach dem Zusammennähen gewendet werden. Diese Art der Verarbeitung ergibt besonders weiche Taschen.
6. Taschenteile können auch durch Nieten miteinander verbunden werden. Diese Art der Verbindung ist allerdings nur bei Kosmetik- oder Aktenkoffern üblich, die ganz aus Metall bestehen. Die Kantenverarbeitung bestimmt wesentlich den mit der Herstellung einer Tasche verbundenen Arbeitsaufwand. Sie ist aber auch ein wesentliches Element der optischen Gestaltung.
Möglichkeiten der Kantenverarbeitung