Kunstleder als Lederersatz
Mit der Herstellung von Kunstleder wird versucht, ein Material mit der Optik und den Eigenschaften von Leder herzustellen. Man unterscheidet zwischen Folienkunstleder, Gewebekunstleder und Schaumkunstleder.
Folienkunstleder bestehen aus einer Folie mit einer lederähnlichen Optik. Es hat nicht die Festigkeit und elastischen Eigenschaften von Leder und ist sehr preiswert. Verarbeitet wird es zu einfachen Beuteln oder Tragetaschen. Oft werden die Taschensegmente nicht zusammengenäht, sondern im Hochfrequenzschweißverfahren miteinander verbunden. Aus Folien hergestellte Beutel sind aufgrund ihrer geringen Belastbarkeit keine Alternative zu einer Ledertasche.
Gewebekunstleder bestehen aus einer Folie, die auf ein Gewebe kaschiert wird. Durch das Gewebe kann eine mit Leder vergleichbare Reißfestigkeit erreicht werden. Gewebekunstleder werden daher gerne für preiswerte Taschen und Beutel eingesetzt.
Schaumkunstleder bestehen aus drei Schichten. Die zwischen Gewebe und Deckfolie liegende Schicht wird nach dem Beschichten durch Erhitzen aufgeschäumt. Die Schaumschicht hat die Aufgabe, dem Produkt eine mit echtem Leder vergleichbare größere Steifigkeit zu verleihen.
Optisch ist Kunstleder nicht leicht von Leder zu unterscheiden. Es fehlt aber der angenehme, weiche Griff und für die Herstellung von Bekleidung oder Schuhen die Atmungsaktivität und Wasserdampfdurchlässigkeit.
Für die Verarbeitung hat Kunstleder den Vorteil, dass die Teile einer Tasche in mehreren Lagen aus Bahnen gestanzt werden können. Diese Arbeitszeitersparnis und die niedrigeren Materialkosten führen dazu, dass Taschen aus Kunstleder wesentlich preiswerter sind als Taschen aus echtem Leder.
Kunstleder in verschiedenen Farben